Wie Europa im Wettlauf um KI-Fähigkeiten ins Hintertreffen geriet und dies nun mit ARISA beheben will

Europa ist bei den KI-Fähigkeiten hinter China, den USA und dem Vereinigten Königreich zurückgeblieben. Mit ARISA, einem Erasmus+-Projekt unter der Leitung von DIGITALEUROPE, wollen nun zwanzig führende Organisationen die KI-Kompetenzlücke innerhalb der nächsten vier Jahre verringern.

Jasper Spanjaart am 18. April 2023 Durchschnittliche Lesezeit: 3 min
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Wie Europa im Wettlauf um KI-Fähigkeiten ins Hintertreffen geriet und dies nun mit ARISA beheben will

Künstliche Intelligenz (KI) ist scheinbar überall. Doch in Wirklichkeit setzen in der Europäischen Union nur 8 % der Unternehmen eine KI-Technologie ein, wie Eurostat zuletzt im Jahr 2021 ermittelte. Jetzt, zwei Jahre später, mögen sich diese Zahlen drastisch verändert haben - aber es gibt keinen Grund zu glauben, dass die KMUs des Kontinents KI erfolgreich in die Arbeitswelt eingeführt haben.

Europa gerät schnell ins Hintertreffen

Der Hauptgrund dafür ist ein einfacher: ein echter Mangel an Fähigkeiten. Wie groß ist also der Mangel an KI-Talenten in Europa und wie sieht er im Vergleich zu den USA, China und dem Vereinigten Königreich aus - den KI-Weltmeistern? Das wollte Bruegel durch eine jährliche Analyse der KI-relevanten Abschlüsse herausfinden. Dabei wurden drei verschiedene Bachelor-Abschlüsse untersucht. Erstens die Bachelor-Abschlüsse in Informatik, die einen gewissen Hinweis auf den Bildungsstand in KI-relevanten Studiengängen geben. Und zweitens die Doktoranden- und Masterabschlüsse in Informatik.

Zwar gibt es einige Fortschritte an der Postgraduiertenfront, doch die jährliche Wachstumsrate von 6 % in der EU verblasst im Vergleich zu den 13 % in den USA. Mit anderen Worten: Die Kluft hat sich vergrößert.

Diese Zahlen zeigen alle dasselbe: Europa ist im Vergleich zu China, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten weit abgeschlagen. Die Zahl der vergebenen Bachelor-Abschlüsse in Europa ist im Achtjahreszeitraum bis 2018 sogar zurückgegangen. Bei den Postgraduierten gibt es zwar einige Fortschritte, aber die jährliche Wachstumsrate von 6 % in der EU verblasst im Vergleich zu den 13 % in den USA. Mit anderen Worten: Die Kluft hat sich vergrößert.

Auf eine Million Einwohner entfallen in der EU etwa 128 Bachelor-Abschlüsse in Informatik, in den USA sind es 242 und im Vereinigten Königreich 296, die weltweit führend sind. Bei den Doktor- und Masterabschlüssen, der einzigen Kategorie, für die chinesische Daten vorliegen, sieht es in der EU ähnlich düster aus. Die USA führen in dieser Kategorie mit 147, China mit 131, das Vereinigte Königreich mit 120 und die EU mit 81.

Wie kann man ein Problem wie ARISA lösen?

Mit anderen Worten: Es gibt noch viel zu tun. Genau das ist das Ziel einer neuen Initiative namens Artificial Intelligence Skills Alliance (ARISA) . Kurz gesagt, will ARISA den Mangel an KI-Fachkräften auf dem EU-Markt verringern, indem sie die aktuellen und künftigen KI-Fachkräftemängel für bestimmte Berufsgruppen ermittelt, darunter Führungskräfte aus der Wirtschaft, Technologieführer, Fachleute aus der Technik und politische Entscheidungsträger.

ARISA zielt darauf ab, den KI-Fachkräftemangel auf dem EU-Markt zu verringern, indem die aktuellen und neu entstehenden KI-Kompetenzlücken ermittelt werden.

Das Projekt wird voraussichtlich bis 2026 laufen und in dieser Zeit eine europäische Strategie für die Entwicklung von KI-Fähigkeiten entwickeln, die konkrete strategische Ziele und Maßnahmen zur Behebung der festgestellten Qualifikationsdefizite sowie einen kurz- und langfristigen Fahrplan enthält. Das Projekt wird auch Lehrpläne und Lernprogramme bereitstellen, um Arbeitnehmern, Arbeitssuchenden, Führungskräften aus der Wirtschaft und politischen Entscheidungsträgern das Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, die zur Unterstützung einer integrativen und menschenzentrierten KI erforderlich sind.

Offen und kollaborativ

Das von DIGITALEUROPE geleitete Erasmus+ Projekt besteht aus einigen der besten Universitäten und Organisationen des Kontinents, die ihre Kräfte gebündelt haben, um die KI-Qualifikationslücke zu verringern. Das ARISA-Konsortium umfasst 16 Vollpartner und vier assoziierte Partner mit solider Erfahrung in den Bereichen Technologie, Ausbildung und Gemeinschaftsbildung sowie ein breites Netzwerk von Akteuren mit unterschiedlichem Hintergrund, darunter Bildungs- und Ausbildungsanbieter, Qualifizierungseinrichtungen und Verbände, die die Industrie und das digitale Ökosystem vertreten.

Zu den prominenten Namen gehören die Adecco Group, Amazon Web Services und Skillsoft - und Universitäten wie die Warsaw School of Computer Science und die Utrecht University of Applied Sciences. "ARISA wurde entwickelt, um mit öffentlichen und privaten Interessenvertretern auf lokaler und europäischer Ebene zusammenzuarbeiten, um die höchste Qualität der Ergebnisse zu gewährleisten und die KI-Qualifizierung und -Umschulung der Arbeitskräfte zu unterstützen", heißt es in der Presseerklärung. "Letztendlich will das Projekt eine Gemeinschaft rund um KI-Fähigkeiten als Teil der Leitinitiative der Europäischen Kommission Pact for Skills fördern."

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Chefredakteurin und Autorin bei ToTalent.eu
Chefredakteur und Autor für die europäische Total Talent Acquisition-Plattform ToTalent.eu.
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