Ältere Freiberufler führen den Markt in Europa an
In der Europäischen Union (EU-27) ist fast jeder dritte Freiberufler 55 Jahre oder älter (31,7 %). Damit ist diese Gruppe mehr als dreimal so groß wie die der unter 30-Jährigen. In Ländern wie Schweden (55,1 Prozent), Deutschland (47,5 Prozent) und Irland (46,9 Prozent) ist der Anteil der Freiberufler im Alter von 55 Jahren und älter besonders hoch. Geert-Jan Waasdorp, Gründer und Direktor der Intelligence Group, erklärt:
"In diesen Ländern, in denen traditionelle Vollzeitjobs oft mit einem hohen Status verbunden sind, kann die Freiberuflichkeit ein letzter Karriereschritt sein oder eine Möglichkeit, Platz für eine neue Generation zu schaffen. Dieser Trend ist zum Teil auf die alternde Bevölkerung zurückzuführen, aber auch kulturelle Faktoren spielen eine Rolle.
In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Freiberufler im Alter von 55 Jahren und älter um 1,4 Prozent pro Jahr gestiegen, während die Wachstumsrate bei den unter 30-Jährigen in den letzten fünf Jahren mit 1,7 Prozent jährlich etwas höher war. In den Niederlanden war das Wachstum mit nur 0,7 % allerdings unterdurchschnittlich. In Belgien ging die Zahl der jungen Freiberufler in diesem Zeitraum um 3,8 % stark zurück, und ähnliche Rückgänge wurden in Ländern wie Bulgarien, Estland, Lettland und Slowenien beobachtet, wo die Zahl um mehr als 6 % sank. Malta hat den höchsten Anteil an jungen Freiberuflern (14,7 Prozent), gefolgt von der Slowakei, Litauen, Island und den Niederlanden (12,7 Prozent). Trotz dieses Anstiegs machen junge Freiberufler immer noch einen relativ kleinen Teil der europäischen Erwerbsbevölkerung aus.
Stabiler Freiberuflermarkt in ganz Europa
Gegenwärtig gibt es in Europa etwa zwanzig Millionen Freiberufler, die 8,8 % der gesamten Erwerbsbevölkerung ausmachen. Während der Freiberuflersektor in den Niederlanden jährlich um mindestens 1,4 Prozent gewachsen ist, ist der Gesamtanteil der Freiberufler in Europa im Wesentlichen unverändert geblieben. In Ländern wie Ungarn und der Schweiz ist ein deutliches Wachstum zu verzeichnen, während in anderen Ländern wie Rumänien und Deutschland die Zahl der Freiberufler zurückgegangen ist. Griechenland führt die Liste mit dem höchsten Anteil an Freiberuflern an, der fast 18 Prozent der Arbeitskräfte ausmacht, während Norwegen mit nur 3,8 Prozent den niedrigsten Anteil aufweist. Diese Unterschiede sind auf die kulturelle Einstellung zur Selbstständigkeit und die Steuerpolitik zurückzuführen, die in bestimmten Regionen das Unternehmertum fördert.
Marion van Happen, CEO der HeadFirst Group, stellt fest:
"Diese Statistiken verdeutlichen die besondere Stellung des niederländischen Arbeitsmarktes in Europa. Diese Informationen sind wertvoll für internationale Arbeitgeber, die ihre Einstellungsstrategien anpassen wollen, und für Freiberufler, die die besonderen Merkmale der Freiberuflichkeit in den Niederlanden besser verstehen wollen. Sie bieten auch politischen Entscheidungsträgern einen breiteren Überblick über europäische Arbeitsmarkttrends, insbesondere im Hinblick auf die Regulierung von Freiberuflern."
Talent Monitor
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