Amsterdam bleibt - nach London - das beliebteste Ziel für internationale Talente

Im Kampf um internationale Talente scheinen die Niederlande noch eine goldene Karte in der Hand zu haben: Amsterdam. Arbeitsmigration ist nach wie vor ein Traum für viele junge Menschen in schnell wachsenden Ländern. Aber... sind wir noch offen für sie?

 

ToTalent am 07. Mai 2024 Durchschnittliche Lesezeit: 4 min
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Amsterdam bleibt - nach London - das beliebteste Ziel für internationale Talente

Während am Bildungstisch verschiedene Möglichkeiten zur Begrenzung der Zuwanderung diskutiert werden (aber nicht jetzt) und der Arbeitsmarkt nach mehr Menschen, auch aus dem Ausland, schreit, legen BCG, The Network und The Stepstone Group neue Untersuchungen vor, die zeigen, dass viele Menschen aus aller Welt immer noch bereit sind, den Sprung zu wagen. Vor allem junge Menschen aus Ländern mit schnell wachsender Bevölkerung scheinen mobil zu sein. Und sie bevorzugen englischsprachige Länder, aber auch Amsterdam ist - nach London - ein Top-Favorit für internationale Talente, noch vor Städten wie Dubai, New York, Berlin und Barcelona.

Die Studie, die unter mehr als 150.000 Menschen aus 188 Ländern durchgeführt wurde, hat eine Botschaft für Arbeitgeber, die jenseits der Grenzen nach Talenten suchen. Diejenigen, die hierher kommen wollen, erwarten nicht nur ein gutes Gehalt, sondern auch Unterstützung bei der Wohnungssuche und einen gründlichen Einarbeitungsprozess. Und am wichtigsten ist für sie, wie sich herausstellt, das Gefühl, von einer vielfältigen, integrativen Kultur umarmt zu werden. Ihrer Meinung nach geht es dabei nicht nur darum, gemeinsam Englisch zu sprechen, sondern auch darum, die verschiedenen kulturellen Unterschiede zu akzeptieren und von ihnen zu lernen.

Eine solche integrative internationale Kultur, die auch ihre persönlichen Wünsche berücksichtigt, ist laut der Studie für die verfügbaren Talente sogar wichtiger als das Gehalt und andere finanzielle Bedingungen. Und sie geht über den Arbeitsplatz hinaus: Mehr als die Hälfte erwartet, dass der neue Arbeitgeber Sprachkurse anbietet, und mehr als ein Drittel möchte, dass der Arbeitgeber auch bei der Integration der Familie hilft, z. B. bei der Kinderbetreuung, der Schule und der Unterstützung bei der Arbeitssuche für den Partner.

Personalmangel ist teuer

Die neue Studie, die u. a. von BCG durchgeführt wurde, schließt an frühere Untersuchungen an, die u. a. zeigten, dass die Arbeitsmigration die Weltwirtschaft derzeit um rund 9 Billionen (!) Dollar ankurbelt, während der anhaltende Personalmangel in den 30 untersuchten Ländern bereits mehr als 1 Billion (!) Dollar pro Jahr kostet. Daher haben die Internationale Arbeitsorganisation und die Weltbank die Migration als eine der Prioritäten zur Behebung dieses Mangels bezeichnet. Dem Center for Global Development zufolge führt sie sogar zu einem "Brain Gain" für die Auswanderungsländer, und die Weltbank zeigte, dass Auswanderer 669 Milliarden in ihr Herkunftsland investierten.

2 von 3 Führungskräften sehen in der Migration eine mögliche Lösung für den Mangel an Arbeitskräften auf ihrem eigenen Markt.

Laut den Forschern von BCG und Stepstone betrachten 92 % der Unternehmen weltweit die Gewinnung und Bindung von Talenten als eine ihrer drei wichtigsten Prioritäten. Darüber hinaus sehen zwei von drei Führungskräften die Migration als potenzielle Lösung für den demografisch bedingten Mangel an Arbeitskräften in ihren eigenen Märkten. Außerdem geht es nicht nur darum, Kapazitäten zu füllen: Unternehmen mit größerer Vielfalt scheinen auch innovativer und erfolgreicher zu sein. Laut einer aktuellen BCG-Analyse haben sie eine 75 % höhere Chance, zu den weltweit besten Innovatoren zu gehören.

Viele virtuelle Handys

Die Arbeitgeber müssen jedoch die Bedürfnisse und Vorlieben internationaler Talente kennen und verstehen, so die Forscher. Zu diesem Zweck befragten sie rund 150.000 Menschen, 51 % männlich, 49 % weiblich, die meisten im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, drei Viertel mit Hochschulabschluss oder höher. Sie führten eine ähnliche Studie 2014, 2018 und 2020 durch. Daraus geht hervor, dass die Zahl der Menschen, die bereit sind, für eine Arbeit auszuwandern, deutlich abnimmt, die Zahl derer, die aktiv nach einer Arbeit im Ausland suchen, jedoch leicht zunimmt.

Nach Angaben der Weltbank würde dies rund 800 Millionen Menschen entsprechen, die aktiv auf der Suche nach einem Arbeitsplatz sind. Darüber hinaus stellen die Forscher eine wachsende Gruppe fest, die sie als "virtuell mobil" bezeichnen: Menschen, die aus der Ferne für einen Arbeitgeber arbeiten, der sich in einem völlig anderen Land befindet als ihr Herkunftsland. Derzeit geben etwa 66 % der Befragten an, dass sie eine solche "virtuell mobile" Tätigkeit in Erwägung ziehen, verglichen mit 57 % auf dem Höhepunkt der COVID-19-Krise.

Die Untersuchung zeigt eindeutig eine Korrelation zwischen dem Bevölkerungswachstum in einem Land einerseits und dem Wunsch, im Ausland zu arbeiten, andererseits. Bei schrumpfender Bevölkerung ist der Wunsch zu migrieren im Allgemeinen gering. Die Niederlande und die meisten anderen europäischen Länder sind ein deutliches Beispiel dafür. In Ländern mit schnell wachsender Bevölkerung sind viel mehr Menschen aktiv auf der Suche nach einem grenzüberschreitenden Arbeitsplatz, vor allem in Afrika südlich der Sahara (Nigeria, Ghana, Kenia, Uganda), Nordafrika (Algerien, Ägypten) und Asien (Philippinen, Indien).

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Sie möchten mehr erfahren? Laden Sie hier die gesamte Studie zu Traumzielen und Mobilitätstrends herunter, in der Amsterdam auf Platz 2 liegt.

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